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Sonntag, 30. September 2012

Gedicht: Der September

Der September
Das ist ein Abschied mit Standarten
aus Pflaumenblau und Apfelgrün.
Goldlack und Astern flaggt der Garten,
und tausend Königskerzen glühn.
Das ist ein Abschied mit Posaunen,
mit Erntedank und Bauernball.
Kuhglockenläutend ziehn die braunen
und bunten Herden in den Stall.
Das ist ein Abschied mit Gerüchen
aus einer fast vergessenen Welt.
Mus und Gelee kocht in den Küchen.
Kartoffelfeuer qualmt im Feld.
Das ist ein Abschied mit Getümmel,
mit Huhn am Spiess und Bier im Krug.
Luftschaukeln möchten in den Himmel.
Doch sind sie wohl nicht fromm genug.
Die Stare gehen auf die Reise.
Altweibersommer weht im Wind.
Das ist ein Abschied laut und leise.
Die Karussells drehn sich im Kreise.
Und was vorüber schien, beginnt.
Erich Kästner

Freitag, 28. September 2012

Herbstkranz



Schnell Schuhe und Jacken anziehen, jedem Kind ein Körbchen in die Hände gedrückt und dann ab in den Wald um Materialien für Herbstkränze zu suchen.
Anfangs sind wir noch gemütlichen Schrittes losgezogen,

doch schon bald war dann kein Halten mehr; die Kinder sind regelrecht dem Waldrand entgegen gestürmt und ich meinerseits musste mich beeilen, noch ein paar Fotos von den davoneilenden Kindern zu schiessen.


Rechts und links auf den Bildern kann man Brombeer- und Hagebuttensträucher erkennen, von welchen wir jeweils auf dem Rückweg ein paar Zweige abgeschnitten haben. Während die Grossen mit vollen Körben nach Hause kehrten, hat es meinem Jüngsten Spass gemacht die gesammelten Sachen im Korb wieder und wieder auszuleeren, den Korb kopfüber zu halten und zu schauen, wie alles so schön rauspurzelt, ja das ist es was wirklich Spass macht und wenn die Mama die ganzen Sachen dann immer wieder einräumt, dann fängt dieses tolle Spiel immer wieder von vorne an! Irgendwann hat die Mama dann aufgegeben :-)

Der untenstehende Ast ist unter anderem auch ein Mitbringsel von unserem Spaziergang. Er steht nun als "Trockenstrauss" bei uns im Wohnzimmer auf einem niedrigen Tischchen und es besteht somit kein Risiko, dass mein Kleiner das Wasser zu seinen so geliebten Wasserausleerspielen oder zum Trinken verwendet.



Am nächsten Tag hat mein ältester Sohn mit ein wenig Unterstützung meinerseits einen Stohkranz mit dem gesammelten Moos umwickelt. Anschliessend hat er die auf dem Spaziergang gesammelten Naturmaterialien zwischen die Drähte geklemmt. Rasch noch ein paar Blätter von Heidelbeere und Felsenbirne gesammelt und sie kurz zum Antrocknen und Pressen unter ein Buch geklemmt. Am Abend habe ich die Blätter, das Schneckenhaus und nicht so ganz festsitzende Materialien mit Heissleim befestigt.

Mooskranz mit Brombeeren, Hagebutten, Blätter von Felsenbirne und Heidelbeeren, Apfel, Schneckenhaus und div. Zapfen


 die Aktion Grünzeug ist ein Idee von Caro von den Naturkindern und findet jeweils am Freitag statt


Donnerstag, 27. September 2012

Fruchtfliegenfalle

Nun sind sie definitiv ALLE bei mir eingezogen! Betrete ich schwungvoll die Küche zucken sie erschreckt zusammen (so wie meine Kinder, wenn sie sich verbotenerweise aus dem Essensschrank bedienen) und suchen das Weite.

Hilfe, die Fruchtfliegen sind da und besetzen nun regelrecht meine Küche!!!! Wenn ich nicht Abhilfe schaffe, werden sie binnen kurzer Zeit auch noch das Wohn- und Esszimmer erobern!

Im Sommer schaue ich noch grosszügig über die Fruchtfliegen hinweg und decke dies und jenes mit Netzen ab. Kaum sind die Äpfel aber reif und befinden sich in unserem Haus, ist für die kleinen Fliegen kein Halten mehr. Bewege ich mich in der Küche hin und her, erheben sich ganze schwarze Wolken in die Höhe. Wenn die Fliegen - so wie jetzt - überhand nehmen, ist es Zeit, dass ich wieder eine Fruchtfliegenfalle herstelle. Das geht ganz einfach:


In einem kleinen Schälchen/Glas mischt man Essig, Apfelsaft und Spülmittel und spannt anschliessend eine Frischhaltefolie über das Gefäss, evtl. die Schale/das Glas noch mit einem Gummiband fixieren. Ein paar Löcher in die gespannte Folie stechen z.B. mit der Schere. Diese Löcher kann man aber auch mit dem Finger machen, die Löcher sollten einfach nicht allzu gross sein. Zum Schluss stellt man das Gemisch in der Nähe der Fruchtfliegen auf und wartet ein paar Tage, danach sollten fast alle Fliegen darin gefangen sein. Hat man die Fruchtfliegen an mehreren Orten im Haus, stellt man einfach an die jeweiligen Orte eine Schale hin. Gerade im Herbst dekoriere ich das Wohn- und Esszimmer häufig mit Äpfeln; steht die Fliegenfalle aber zu weit von diesen entfernt, lassen sich die Fruchtmücken nicht soweit weglocken. Darum kommt überall wo es Äpfel hat, oder in der näheren Umgebung davon, auch eine Schale hin.

Freitag, 21. September 2012

W wie Waschtag

Diese Woche war grosse Wäsche wie zu Grossmutters Zeiten angesagt. Zur Abwechslung waren es einmal die Kinder, die sich um die Wäsche kümmerten und nicht ich.

Eigentlich ist die heisse Jahreszeit schon vorbei, aber wir haben es dieses Jahr einfach noch nicht geschafft, die Puppenwäsche der Kinder zu waschen. Darum haben wir unseren längst überfälligen Waschtag diese Woche nachgeholt solange das Wetter noch mitspielt. Draussen macht das Waschen einfach mehr Spass und die Aufwischarbeit entfällt.

Fleissige Händchen reiben die Puppenkleidchen mit Kernseife ein und schrubben die Kleider anschliessend eifrig auf dem kleinen Kinderwaschbrett. Das kleine Waschbrett stammt noch aus meinen eigenen Kindertagen.

Es ist zu erwähnen, dass die Kinder mit viel mehr Freude und Elan an diese „Arbeit“ herangehen als ich dies jeweils bei meinen Wäschebergen tue  J.
Die Puppenkinder warten unterdessen draussen geduldig auf ihre Kleidchen.
Diese kleine Puppe habe ich meinem jüngsten Sohn zu seinem 1. Geburtstag genäht. Nun darf sie jeden Abend mit ihm in seinem Bettchen schlafen. Der mit Schäfchenwolle gefüllte Puppenkörper ist zwar von der Form her kompakt, aber doch ganz weich, so dass man mit der Puppe wunderbar kuscheln kann.

So nun aber wieder zurück zur Wäsche. Die ist in der Zwischenzeit nämlich gewaschen

und hängt nun fröhlich farbig zum Trocknen am Zaun.


Die Kinder sind nach der Wasseraktion

auch wieder mit trockenen Kleidern ausgestattet und die Sonne verabschiedet sich schon langsam hinter den Bäumen und wird bald untergehen. Ein schöner Tag neigt sich dem Ende entgegen.

Samstag, 8. September 2012

Ich sehe ROT

Heute geht es hier ROT zu. Ob nun kulinarisch ...

als kleine Zwischenmahlzeit,



... als Mittagessen



...oder aber im Garten ...

 denn noch zeigt sich die Flora hier bei uns vorwiegend sommerlich bunt.


Und diese fröhlichen roten Farben habe ich mit dem Fotoapparat versucht festzuhatlen, fast so, als könne man so auch den Sommer noch ein wenig länger festhalten.


Die Feuerbohnen recken sich mit ihren feurig roten Blüten der Sommersonne entgegen.




Normalerweise ist es mir kein Bedürfnis, den Sommer länger festzuhalten. In den Vorjahren habe ich dem Frühherbst sogar immer freudig entgegengefiebert . Obwohl alle Monate ihre schönen Seiten haben, der September ist mein absoluter Lieblingsmonat. Tagsüber sind die Temperaturen angenehm warm und in der Nacht kühlt es herrlich ab.
Dieses Jahr aber hat sich der Sommer nur mit wenigen echten Hitzetagen gezeigt. Diese waren dafür aber umso intensiver, als wolle der Sommer all die bis anhin kühleren Temperaturen damit wettmachen. Und mit dieser "Sommerdiät" bin sogar ich als Herbsfan nicht satt geworden. Darum mach ich es wie Frederick die Maus und sammle Sonnenstrahlen und bunte Farben für den langen Winter.


Auf die Blütezeit der Dahlien freue ich mich jedes Jahr. Nicht nur draussen im Garten, sondern auch als Vasenschmuck machen sich die Dahlien sehr gut.


so anmutig wie eine Seerose sieht diese rosa-aprikofarbige Dahlie aus

 










Natürlich zeigt sich bei uns auch hie und da schon ein klein wenig der Herbst, aber davon ein andermal mehr.


Sonntag, 2. September 2012

Glück im September

Nachdem mir vor ein paar Tagen noch die Sonne den Rücken gewärmt hat, zeigt mir nun der Sommer die kalte Schulter. Bei deutlich kühleren Temperaturen, verbunden mit sehr viel Regen und Wind, machen wir es uns seit zwei Tagen vorwiegend drinnen gemütlich.
Passend zum Wetter und zum Septemberanfang noch ein Gedicht von Hermann Hesse:

September

Der Garten trauert,
kühl sinkt in die Blumen der Regen.
Der Sommer schauert
still seinem Ende entgegen.

Golden tropft Blatt um Blatt
nieder vom hohen Akazienbaum.
Sommer lächelt erstaunt und matt
in den sterbenden Gartentraum.

Lange noch bei den Rosen
bleibt er stehn, sehnt sich nach Ruh.
Langsam tut er die großen,
müdgewordenen Augen zu.

Hermann Hesse (1877-1962)
Soweit vorgeschritten wie im Gedicht „September“ ist die Natur bei uns zwar noch nicht, aber es fühlt sich mit der Kälte und dem Regen zumindest so an, als würde der Sommer sich nun definitiv verabschieden.
Ich mag es, bei Regenwetter alleine im Wald oder auf der Wiese spazieren zu gehen. Einfach raus in die Natur, ohne ein Ziel vor Augen loszugehen, den Gedanken freien Lauf zu lassen, den Alltag hinter sich zu lassen. Diese Momente sind zwar sehr selten, ich kann mich aber in dieser kurzen Zeit wunderbar erholen und komme anschliessend entspannt und glücklich zu meinen Lieben zurück. Jedes Mal geht mir danach durch den Kopf, dass ich dies einfach öfters machen sollte, aber dann vergehen so schnell wieder die Tage und Wochen, bis ich mir wieder Zeit dazu nehme, diese eigentlich wichtige Zeit für mich ganz alleine - meine Zeit.
Bei Regenwetter draussen zu sein hat etwas Beruhigendes, leicht Melancholisches und doch wunderbar Erfrischendes an sich. Ich kann es nur schwer mit Worten beschreiben, es ist vielmehr ein innerliches Gefühl, ein Gefühl der Stille und der Ruhe. Man ist alleine unterwegs ohne einer Menschenseele zu begegnen. Man hört das regelmässige Geräusch des Regens und fühlt wie der nasse Regen einem über das Gesicht rinnt, nimmt den Duft des Regens wahr.
Wenn man so ganz bewusst die Umgebung wahrnimmt, sich vollkommen im jetzigen Augenblick befindet, fühlt es sich an, als bleibt die Zeit stehen, schaut man dann zur Uhr, stellt man erstaunt fest, dass schon wieder „Zeit“ zum Heimgehen ist, obwohl man doch erst gerade losgezogen ist.
Gestern habe ich auf solch einem Spaziergang sogar das Glück gefunden ;-))!
Schon jahrelang halte ich Ausschau nach 4-blättrigen Kleeblättern, bisher ohne Erfolg. Eine Klassenkameradin hatte seinerzeit in der Grundschule ein solch „glücksbringendes“ Kleeblatt gefunden und ich wollte damals auch so gerne eines selbst finden. Mein Mann erzählte mir, dass er früher etliche von diesen Blättern gefunden hatte und er dachte ob der Vielfalt seiner Funde, dass dies ja gar nichts Besonderes sei. Ja für ihn nicht, aber ich war Jahre später immer noch auf der Suche nach dem „Glück“. Ich war langsam schon überzeugt, dass 4-blättrige Kleeblätter wohl zwischenzeitlich ausgestorben sind! Bis ich gestern im Bruchteil einer Sekunde auf der Wiese meinte, eines im vielen Klee wahrgenommen zu haben. Vorsichtig hob ich meinen Stiefel, wieder hoch - denn ich war bereits darauf getreten - und da entdeckte ich meinen lang ersehnten Fund. Obwohl das Kleeblatt nur einen symbolträchtigen Charakter hat, habe ich mich sehr darüber gefreut.
GLÜCKlich ging ich nach Hause…















Zum Abschluss möchte ich Euch noch folgendes Zitat mitgeben:

"Glück haben, heisst noch nicht glücklich sein.
Glücklich ist nur, wer das Gefühl hat,
selbst die Quelle seines Glücks zu sein"
 
In diesem Sinne wünsche ich allen viele glückliche Momente.