Leider, leider gehören mein Mann und ich beide der Gattung „Jäger und Sammler“ an. Nur sammeln wir nicht die gleichen Sachen, denn dann wären die Berge von Dingen, die sich im Laufe des Jahres so ansammeln noch überschaubar. Nein, wir beide haben unsere ganz eigenen Sammelgebiete. Bei den gelegentlichen „Materialdiäten“ (=Aufräumaktionen) möchte dann am liebsten jeder die Sachen des anderen loswerden ;-)
Seit ein paar Tagen halten wir uns untertags auf, d.h. im
Keller. Alles, was im Kellerraum so lagerte, haben wir zusammengetragen,
überflüssiges ausgeschieden und all die vielen, vielen, vielen…. Sachen, welche
wir behalten möchten, wieder in neuen Ordnungssystemen untergebracht. Nun
schaut der erste Kellerraum schon mal ganz ordentlich aus. Am Wochenende kommt
Keller Nr. 2 an die Reihe. Ich hoffe, das geht dann ein wenig schneller vor
sich, da wir bereits im Sommer schon mal eine Generalräumung vorgenommen haben.
So gewinnen wir zu Jahresbeginn wieder die Übersicht.
Dieser hölzerne Vogel darf noch ein paar Tage im Haus zwischen der Deko verbringen, bis ich ihn an die frische Luft setze und er seine Aufgabe als Futterstelle für die Wildvögel wahrnehmen kann; denn im Vogelkörper kann man mittels des Holzstabes einen Meisenknödel befestigen.
Die Weihnachtsdeko ist wieder im Keller
verschwunden, geblieben sind einzig der nun kugellose Tannenbaum und die
Krippenfiguren, die noch bis zum Drei-Königstag bleiben dürfen.
Da meine Weihnachtsdekoration meistens sehr üppig und
ausladend ausfällt, ist mein Bedürfnis nach all den satten, roten Farben,
welche in der überladenen Advents- und Weihnachtszeit vorherrschen, definitiv
gestillt!
Wie schon in meinem Beitrag „Adventskranz“ im untersten
Abschnitt erwähnt, sehne ich mich anfangs Januar nach Ruhe, Klarheit und
Minimalismus.
Der Jahresbeginn symbolisiert für mich einen Neubeginn. Idealerweise
werden Altlasten am besten im alten Jahr gelassen, unbeschwert und frei von
Belastetem - sei dies nun emotionell oder materiell (sprich Gerümpel) - hat man
theoretisch wieder eine Chance neu zu beginnen.
Früher fühlte ich gelegentlich in den ersten Januartagen eine
gewisse Melancholie; eine Leere, nach all den vielen gesellschaftlichen
Anlässen und dem ganzen Weihnachtstrubel machte sich breit.
Heute empfinde ich das ganz anders. Ich geniesse die sogenannte
„Leere“ nun als erholsame Ruhe, als Entspannung nach einer ausgelasteten und
intensiven Phase. Es ist zu Jahresbeginn die Zeit gekommen, sich wieder einen Durchblick zu
schaffen, sich über einiges klar zu werden, z.B. wohin möchte man sein „Lebensschiff“
in den kommenden 12 Monate hinsteuern, an welchen Häfen wird angelegt und wo
bleibt man lieber an Bord?
„Wie Innen so aussen“, sagt man doch so schön. Und so ist
meine Stimmung auch in meinem äussern, d.h. im Haus wiederzufinden: Die Farben
sind glasklar, weiss, ein wenig braun und eine Spur von Silber.
Das Glas, gibt mir nun den nötigen Durchblick und
verschafft Klarheit. Unaufdringlich auch das Weiss der Kerzen (ähnlich einem
unbescholtenen weissen Blatt). Zurückhaltung ist in Sachen Dekoration also bei
mir angesagt. Ich brauche Platz zum Atmen. Diese Ruhephase birgt auch die Chance
für noch ungeahnte Möglichkeiten, die sich im Laufe des Jahres auftun können.
Zu beobachten ist dies ganz deutlich in der Natur: Der
Januar ist (normalerweise) bekannt für seine bittere Kälte, Schnee (WEISS) liegt
über der Landschaft, gefrorenes Wasser wird zu Eis (GLASKLAR) z.B. sind die Seen
gefroren, Eiszapfen in kunstvollen Gebilden sind anzutreffen. Die Sonne
spiegelt sich silbern über der Schneelandschaft (SILBER). Die Natur hat sich
zurückgezogen, viele Pflanzen ziehen ihre Säfte in die Wurzeln zurück, nur die
Äste (BRAUN) zeugen noch von ihrer Existenz.
Und warum dies alles? Weil im Frühling sich wieder ungeahnte
Möglichkeiten auftun: Aus dem scheinbaren Nichts, ist das helle Grün von zarten
Blattknospen zu erkennen, Blumen spriessen in den herrlichsten Farben aus der
Erde hervor, Tierbabies werden geboren. Alles erwacht nach dem Winterschlaf zum
Leben.
Ebenso wir Menschen sind ein Teil dieser Natur und auch für uns können sich ungeahnte
Möglichkeiten auftun, nicht nur zum Jahresbeginn, denn …
So, jetzt habe ich einen ellenlangen Kommentar geschrieben...und der ist irgendwie in den Weiten des Internet verschütt gegangen...:-( Auch wenn du schon entweihnachtet hast, die Stimmung bei dir ist immer noch sehr feierlich und kuschelig...so, dass war in etwa die Zusammenfassung...zu mehr fehlt mir jetzt die Muse...;-) LG Lotta.
AntwortenLöschenJa, liebe Sarah, wir Menschen sind ein Teil der Natur, das hast Du wunderbar geschrieben. Wunderbare Bilder, untermalt mit feinen Gedanken...
AntwortenLöschenLiebe Grüsse Dir, Hans-Peter