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Sonntag, 14. Oktober 2012

Heisse Marroni


"Marroni ganz heiss
dick und feiss
kugelrund
Ein Franken s Pfund"
Ja, das war einmal, die obigen Preise gehören wohl der Vergangenheit an…
heute muss man schon tiefer in den Geldbeutel greifen, wenn man ein Pfund Marroni kaufen möchte.


In gewissen Regionen Europas - unter anderem auch in der Schweiz im Tessin - war die nahrhafte, nährstoff -und kalorienreiche, jedoch fettarme Esskastanie das Hauptnahrungsmittel der Armen schlechthin. Häufig wurde aus den Maronen Mehl gewonnen. Das Mehl wurde z.B. zum Backen verwendet, daher galten die Marroni auch als "Brot der armen Leute". Schon seit längerer Zeit sind sie hingegen eine begehrte Delikatesse.
Heutzutage geniesst man die Marroni vorwiegend in der Herbst –und Winterzeit an den Ständen der „Keschtenemännli“ in der Stadt und auf diversen Märkten. Wo es in der Stadt Marronistände gibt? Ganz einfach geradewegs dem feinen und köstlichen Duft der gerösteten Maroni folgen, der einem schon von Weitem in die Nase steigt und schon hat man sie gefunden!
Wie sind doch Marroni gut,
wenn man draussen frieren tut!
Aber auch zuhause z.B. im Backofen oder draussen über dem Feuer oder Grill sind die gerösteten Marroni ein Genuss.
Darum haben wir dieses Wochenende "Keschtene" in einer alten Marronipfanne auf dem Grill draussen im Garten geröstet.

Mein Sohn hat dazu aus Zeitungen Papiertüten gefaltet.


Die Kastanien werden teils problemlos, teils mühsam von der Schale befreit und dann schnell in den Mund gesteckt.
Wo sind denn bloss all die feinen Kastanien geblieben? Die Papiertüte war doch eben noch voll?


Stachelig wie ein Igel ist die schützende Ummantelung der Edelkastanien; die  Innenseite der Hülle legt sich jedoch pelzig und samtig um die Kastanien. Man hat beim Betrachten fast den Eindruck es handelt sich um das Fell eines Tieres.
Vor ein paar Jahren haben wir oft im Oktober in den Wäldern des Tessins Kastanien gesammelt, dabei muss man aufpassen, dass einem die stacheligen Gesellen nicht auf den Kopf purzeln. Sackweise haben wir nach solchen Sammelaktionen Marroni nach Hause geschleppt. Allzu lange waren sie jedoch nicht haltbar; oft wurden sie, obwohl wir sie zuhause sorgfältig auf Löcher kontrolliert haben, schon nach kurzer Zeit von Würmern befallen.

Wie sagt man so schön: Hier ist der Wurm drin!
Proteinhaltige Marroni für Nichtvegetarier :-)
Zwischendurch hatte sich auch in unseren gekauften Marroni ein Wurm verirrt.
Zum Abschluss noch ein „Keschtenelied“, welches meine Kinder immer wieder mal auf CD in Schweizerdeutsch hören:
Text Keschtenelied:
Wär will schöni Keschtene ha, muess sich flissig bugge,
luschtig purzle si vom Baum, au! Grad uff mi Rugge!
Hier noch verständnishalber die hochdeutsche Übersetzung:
Wer will schöne Kastanien haben, muss sich fleissig bücken,
lustig purzeln sie vom Baum, au! Gerade auf meinen Rücken!

3 Kommentare:

  1. Maroni gehören für mich untrennbar zum Weihnachtsmarkt. Die warme Tüte in der Hand und der Geruch, das gibt ein ganz heimeliges Gefühl. Außerdem erinnern sie mich immer an die kleine Hexe udn an meine Stiefel, denn ich habe "Maronibraterstiefel" und die liebe ich heiß und innig, schon seit 10 Jahren... :-)

    LG, Katja

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    1. Was sind Marronibraterstiefel??? Habe keine Ahnung was das für Schuhe sind, aber wenn du sie schon so lange hast und bestimmt auch oft trägst in der kalten Jahreszeit, sind sie bestimmt von entsprechender Qualität. Hoffe sie bleiben dir noch lange erhalten.

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  2. Warme Maroni...da kommen Winter- und Weihnachtsgefühle auf. Meine letzten Maroni sind eine halbe Ewigkeit her, dieses Jahr werde ich aber auf dem Weihnachtsmarkt zu schlagen.

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