Menuleiste

Dienstag, 28. August 2012

Filzen

Ja und da ist es schon wieder das Element Wasser, von welchem ich am Wochenende schon berichtet habe. Wasser gehört nun mal einfach zum Sommer dazu. Und was kann man ausser Baden und  Wasserfarben malen sonst noch so mit Wasser machen? Zum Beispiel Nassfilzen! Ein Spass für Jung und Alt! Und dies am besten Draussen, wo es auch nichts ausmacht, wenn alles nass wird (tja, zumindest bei uns ist dies von Vorteil). Wo wir filzen, da könnten Fische schwimmen: Tisch, Boden, und Kleider, alles tropfnass. Und ich gebe zu, bei uns hinterlassen nicht nur die Kinder ihre Pfützen, ich stehe ihnen dabei in nichts nach. Aber dies spielt keine Rolle; wir sind draussen und es ist Sommer! Das Arbeiten mit Filz und dem Seifenwasser macht den Kindern grossen Spass. Vom Filzprozess selbst wollte mein Jüngster noch nicht so viel wissen; Wollestückchen ins warme Wasser zu tauchen war weit interessanter.

Vor einiger Zeit haben wir diese Spiegeleier gefilzt. Spiegeleier sind relativ einfach herzustellen, so dass sie sich auch für kleine Kinder eignen. Man legt weisse Wolle flächig aus (rundlich oder oval) und obenauf kommt in der Mitte gelbes Wollvlies (Eigelb) in Form einer Kugel. Anschliessend wird das Ganze vorsichtig nass gefilzt. Bei dieser Variante wird das Dotter ins Eiweiss eingearbeitet.
Um mehr Struktur zu erhalten, bietet sich auch noch die folgende Variante an, bei welcher Eiweiss und Eigelb getrennt gefilzt werden. Mit Filznadeln wird anschliessend das Eigelb auf dem Eiweiss mittels stupfen befestigt (Wer keine Filznadeln hat, kann das Ganze auch mit ein paar Stichen befestigen, damit nichts verschiebt). Bei kleinen Kindern sollte diese Aufgabe mit der Filznadel eine erwachsene Person übernehmen, da man sich leicht an den Widerhaken verletzen kann. Bei diesem Filzprozess in zwei Schritten hebt sich das Eigelb ein wenig vom Eiweiss ab. Auf den Bildern sind die beiden Varianten zu erkennen (Ich hoffe, man sieht den Unterschied).

Bei schönstem Sommerwetter haben wir nun gestern Nachmittag wieder ein wenig draussen gefilzt. Filzen ist ein sinnlicher Prozess; da ist der Geruch der manchmal noch nach Schafe duftenden Wolle, welcher nicht jedermanns Sache ist, ich jedenfalls mag ihn sehr. Man riecht die Seifenlauge, wenn man das Filzobjekt zwischen den Händen reibt. Zum anderen wird auch der Tastsinn angeregt. Wie fühlt sich der nasse, durch die Seife ein wenig schmierige Filz an? Die Motorik wird durch den Prozess des Filzens geschult.
Es muss nach und nach gelernt werden, dass anfangs nur sanft und vorsichtig mit den Händen gearbeitet werden darf. Zu spüren, wann ist der Filzprozess soweit fortgeschritten, dass mehr Kraft und Druck notwendig sind. Gerade die erste Phase ist für kleine Kinder manchmal noch eine Herausforderung und sie benötigen noch ein wenig Unterstützung.

Auch das Visuelle, also der Sehsinn wird durch das Filzen angesprochen.
Auf den unteren Bildern sind die gestern entstandenen Filzobjekte zu sehen.



Sonntag, 26. August 2012

Wasser / -Farben

Diese Woche stand ganz unter dem Motto WASSER.
Nachdem nun unsere Sommerferien leider vorbei sind, zeigte sich diese Woche der Sommer von seiner besten Seite.
Wie so oft, ist zu Ferienbeginn anfangs Juli das Wetter von den Temperaturen her teilweise noch immer frühlingshaft; Baden war bei uns im Juli leider nur bedingt möglich. Anfangs, spätestens aber Mitte August geht’s dann aber meist los mit dem "richtigen Sommer". Sogar In der Zeitung wurde letzthin diskutiert, ob sich die Sommerferien aus wettertechnischen Gründen nicht nach hinten verschieben sollten… Tja es ist wie es ist, diejenigen, welche noch in den Ferien weilen, können sich glücklich schätzen. Die Kinder (und ausnahmsweise sogar ich, die nicht so hitzeresitent ist) haben jedenfalls die hochsommerlichen Tage genossen und die Nachmittage im kühlen Nass verbracht. Herrlich diese Sommer-Stimmung! Frühmorgens war ich mit den Kleinen jeweils draussen, während der grossen Mittagshitze waren dann Siesta und Hausaufgaben angesagt und im späteren Nachmittag Baden, Baden und nochmals Baden! Alles ist diese Woche so locker und entspannt, fast so, als ob wir gerade Ferien im Mittelmeerraum am Meer machen würden.
Und wie in den Ferien am Meer fühlt es sich bei uns zuhause auch an, da sich unser Sandkasten direkt beim Haus befindet und unser Jüngster jeweils x-mal am Tag von oben bis unten mit Sand einbalsamiert ins Haus kommt! Bei uns im Wohnraum fühlt man sich wie am Sandstrand! Für was in die Ferien fahren? Wir haben doch hier auch alles: Sommer, Sonne, Sand und MEHR zum Putzen, grins.
Ja und nachdem ich mich nun fast schon hätte an die Hitze gewöhnen können, ist sie auch schon wieder vorbei. Das Wochenende brachte den für die Natur ersehnten und nötigen Regen und mit ihm verbunden die Abkühlung.
Am Samstag war es uns (d.h. mir, die Kinder waren da natürlich anderer Meinung) zu kalt zum Baden. Wir sind trotzdem dem Element Wasser treu geblieben und haben am Samstag mit WASSERfarben gemalt. In diesem Zusammenhang konnten die Kleinen den neuen Malkasten einweihen.

Viele, viele bunte Smarties ... eh Farben ...



Anfangs waren die Farben noch ganz sanft ...

...und wurden dann später ...


 ... als wie kräftiger





 
Dem Stein im Glas wars anscheinend nicht zu kalt zum Baden ... hat mein jüngster Sohn wohl gefunden
 und statt den Pinsel ausgewaschen dem Stein eine Abkühlung verschafft.








Der jüngste Bruder "hilft" seinem älteren Bruder beim Malen des Bildes

Den Kindern stand mit dem neuen Malkasten eine grosse Auswahl an vielen bunten Farben zur Verfügung. Bis anhin haben die Kinder meistens mit flüssigen Acrylfarben aus der Tube gemalt. Ich habe jeweils - je nach Alter der Kinder entsprechend - nur wenige (2 bis max. 4) Farben zur Verfügung gestellt.
Diese  Bilder, auf denen die beiden Jüngeren Steine mit Acrylfarben bemalen, sind in den Sommerferien entstanden.


Ob sich Acrylfarbe auch als Lippenstift bewährt?
(Siehe Bild ganz oben links)


Sonntag, 19. August 2012

Ein besonderer Tag ...

war anfangs Woche nicht nur für uns Eltern, sondern insbesondere auch für unseren ältesten Sohn, der seinen ersten Schultag erleben durfte. Vor lauter Vorfreude konnte er am Vortag kaum einschlafen. Er hat sich stundenlang im Bett gewälzt, um dann wieder frühmorgens als erster aufzustehen. In freudiger Erwartung trug er seinen Schulsack  bereits zwei Stunden vor Unterrichtsbeginn auf seinem Rücken. Nun beginnt für ihn ein neuer Lebensabschnitt, auf den er sich schon seit ein paar Monaten freut.

Gerade eben noch habe ich meinen Erstgeborenen als Winzling in meinen Armen gehalten und schon ist er in der Schule. Ich bin stolz auf meinen Sohn und freue mich zu sehen, wie auch er stolz ist nun endlich zu den Grossen zu gehören und wie er wichtig seinem jüngeren Bruder erklärt, dass er nicht malt sondern „schreibt“ und das ist ja wohl ein grosser Unterschied oder ;-))
Als sich vor ein paar Wochen die letzten Kindergartentage näherten, stand ich mit einem lachenden aber auch mit einem tränenden Auge da. Ich freue mich zwar immer, wenn meine Kinder entwicklungsmässig einen Schritt vorwärts machen, aber es kommt auch ein klein wenig Wehmut auf. Das Alte ist nun endgültig vorbei und kommt nie mehr zurück (am meisten erlebe ich das bei meinem jüngsten Sohn). Daher möchte ich mir immer wieder bewusst machen, wie wichtig es ist, den Moment/eine gewisse Zeitspanne bewusst mit allen Sinnen zu erleben und auch immer wieder mal zu geniessen trotz des Alltagstrubels mit Haushalt, Garten, Erledigungen, Krankheiten und Problemen.
Sich zu fragen: Wann habe ich meinen Kindern das letzte Mal einfach zugesehen und zugehört wie sie lachen, konzentriert spielen, beobachtet wie sich jedes in seiner eigenen Art und Weise bewegt, den kindlichen Eigenduft der Kleinen wahrgenommen? Die Zeit vergeht so schnell. Zuerst kann man es kaum erwarten, dass unsere Kinder dies oder jenes erlernen und selbständig werden, dann blickt man reumütig zurück; wie schön waren doch die frühen Kinderjahre. Die Vergangenheit ist jedoch vorbei, nichts bringt sie mehr zurück, die Zukunft liegt noch ungewiss vor einem. Das „Jetzt“, das „Heute“ aber, das können wir in vollem Bewusstsein erLEBEN und versuchen jeden Tag unseres Lebens zu nutzen und zu geniessen.